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Die Stolperfallen der Agilität

Die Stolperfallen der Agilität

Was Sie als Führungskraft beachten müssen, um erfolgreich agil zu führen

Die W-Frage stellen, denn: Selbstzweck ist zwecklos

Bei allem Vorwärts- und Bewegungsdrang und der Begeisterung für einen neuen Trend ist es wichtig, dass man die Agilität nicht um der Agilität willen durchsetzt, sondern wirklich wahrnimmt, was geändert werden soll und vor allem warum. Das Warum sollte auch hier zentral sein.

Die ehrliche Selbsteinschätzung

Zuallererst einmal: Sind Sie selbst überzeugt von der Idee der Agilität? Die Zügel aus der Hand geben, wie fühlt sich das an für Sie? Den Mitarbeitern einen Vertrauensvorschuss geben, entspricht das Ihrer Vorstellung von Zusammenarbeit? Sie können nur dann etwas erfolgreich einführen, wenn Sie auch dahinterstehen.

Practice what you preach

Der Albumtitel der US-amerikanischen Thrash-Metal-Band Testament bringt es auf den Punkt. Tue, was du predigst. Sei authentisch. Verhalte dich deinen Worten entsprechend. Bezogen auf die Agilität könnte man sagen: Rede nicht nur vom agilen Unternehmen, zieh es auch durch.

Doch wie kann dieses „Durchziehen“ konkret aussehen? Erst einmal müssen Sie einfühlsames „Brain Change Management“ betreiben. Das heißt, in den Köpfen Ihrer Mitarbeiter für Wirbel und Umdenken sorgen und die neuen Ideen mit positiven Assoziationen verankern. Damit Sie gemeinsam in die gleiche Richtung gehen können. In dieser Phase ist begleitendes Coaching sehr hilfreich.

Anschließend heißt es, die Worte mit Leben zu füllen. Konkrete Schritte zur Umsetzung am besten gemeinsam vereinbaren. Neue Teams, flache Hierarchien, Selbstverantwortung der Mitarbeiter, etc. Welche Schritte das konkret sein können, dazu mehr in dem Blog-Artikel über die Maßnahmen zur Steigerung der Agilität im Unternehmen „Adidas“.

Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser, oder?

Wenn Teams auch ohne die Oberaufsicht des Chefs effizient arbeiten sollen, dann empfiehlt es sich, das Team so zusammenzustellen, dass unterschiedliche Perspektiven eingenommen werden können. Einer, der die Lage im Blick behält. Der den Überblick hat. Der sieht, wann eine Richtungskorrektur vonnöten ist. Auch Kritiker sind belebend für ein funktionierendes Team. Konstruktive Diskussionen führen zu neuen, oftmals sogar besseren Lösungen.

Sprinter vs. Spaziergänger

Kritiker können ein agiles Team nicht aufhalten. Eine der Stolperfallen der Agilität ist jedoch, dass vorausgesetzt wird, das alle das gleiche Tempo haben. Agil und beweglich um jeden Preis. Doch wenn von allen das gleiche verlangt wird, kann das destruktive Auswirkungen haben. Achten Sie daher darauf, dass nicht jeder gleich schnell laufen kann. Was uns im Sport total klar ist, sollte auch im Unternehmen bedacht werden. Manche sind Sprinter, die sofort loslaufen und schnell am Ziel sind. Die anderen gehen gemächlich spazieren und sind schon muskulär gar nicht in der Lage einen Spurt hinzulegen.

Es gibt durchaus auch Mitarbeiter, die eher passiv veranlagt sind, die gerne Befehle empfangen und ausführen. Dienst nach Vorschrift ist für diese Menschen wohltuend und feste Regeln sind sinnstiftend. Reißt man diesen Mitarbeitern die Befehlsketten weg, so werden sie unsicher und fühlen sich nicht mehr wohl. Über kurz oder lang können sie so dem Betrieb schaden oder ihn sogar verlassen.

Die Dosis macht das Gift oder die Heilung

Eine clevere Führungskraft sieht, was ihre Mitarbeiter brauchen und gibt jedem so viel Agilität zur Verfügung, wie er verkraften kann.

Fair bleiben und nicht zu viel verlangen

Menschen können nur das leisten, wozu sie fähig sind. Denken Sie genau darüber nach, was der Einzelne im Stande ist, zu leisten. Hat er die erforderlichen Vorkenntnisse? Braucht er womöglich ein Briefing? Hat er schon das gelernt, was er für diese Aufgabe braucht? Um mit Finanzen beispielsweise sicher umzugehen, erfordert es eine dementsprechende kaufmännische Ausbildung. Agilität hin oder her. Achten Sie daher darauf, dass die passenden Fachleute im Team vorhanden sind.

Was aber von jedem verlangt werden kann und muss: Die Bereitschaft zur Weiterentwicklung. Diese ist unabdingbar, nicht nur für agile Unternehmen und die, die es werden wollen.

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